Die Meridiane

Die Behandlung mit Akupunkturnadeln ist die im Westen wohl bekannteste Methode der TCM. Bei den Akupunkturpunkten handelt es sich um 365 ganz spezifische Stellen auf den 12 Meridianen, den Leitbahnen, über die sich der Fluss des Qi und somit die Funktion sämtlicher Organe beeinflussen lässt. Der Fluss des Qi kann durch die Akupunkturbehandlung entweder angeregt oder gedämpft werden, je nachdem, welche Erkrankung vorliegt. Bei der Akupunktur werden speziell dünne Einwegnadeln aus Edelstahl verwendet.Die Nadeln werden an bestimmten Punkten gestochen, an denen die Stichtiefe variiert. Zum Teil werden die Nadeln durch Heben, Senken oder Vibrieren manipuliert. Dabei entstehen kaum Schmerzen. Manche Stellen werden von einzelnen Patienten jedoch intensiver wahrgenommen. Schmerzen und andere Beschwerden im Körper können durch Akupunktur gelindert und der Heilungsprozess gefördert werden. Auf diese Weise wird der Mensch energetisch wieder ins Gleichgewicht gebracht. Eine spezifische Form der Akupunktur ist die Ohrakupunktur.

Yin & Yang

Die Traditionelle Chinesische Medizin unterteilt die gesamte Energie und alle Organe des Körpers in Yin und Yang. Ursprünglich bedeutet Yin die Schattenseite und Yang die Sonnenseite eines Berghanges. Yin symbolisiert also das Dunkle, Kühle, Yang das Warme, Helle. Kühle entspricht der Ruhe, der Besonnenheit, dem Festen, allem Struktur formenden (Yin). Das Warme entspricht hingegen der Bewegung, dem Geist oder auch dem Geistesblitz, dem kreativ Möglichen, allem Struktur verändernden (Yang). Yin und Yang stehen als Symbole für einander entgegen gesetzte Prinzipien und befinden sich in regelmässigem Wechsel: Auf Bewegung folgt Ruhe, auf Einatmen folgt Ausatmen. Das Eine kann ohne das Andere nicht sein. Yin und Yang sind sowohl entgegengesetzte als auch sich ergänzende Prinzipien, respektive Kräfte. Erst in der vollkommenen Harmonie von Yin und Yang kann das Qi entstehen und ungehindert fliessen. Unter anderem werden diesen beiden Prinzipien folgende Erscheinungen zugeordnet.

Die 5 Elemente

Die Theorie der 5 Elemente wird auch Theorie der Wandlungsphasen genannt. Es besagt, dass Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser die grundlegenden Elemente sind. Diese Theorie und ihre zwei grundlegenden Zyklen sind gemäss TCM ein Ausdruck dafür, dass alle Organe und alle möglichen Beschwerden innerhalb eines Funktions-kreises miteinander in Verbindung stehen. Bei komplexen Krankheiten mit mehreren Symptomen bewirkt diese Sichtweise, dass verschiedene Beschwerden mit einer einzigen Krankheitsursache erklärt werden. Hierdurch besteht die Möglichkeit, nicht nur symptomatisch, sondern die Ursache zu therapieren. Holz – Feuer – Erde – Metall – Wasser (Der Kreislauf) Die 5 Elemente bilden einen Kreislauf, in dem sie sich gegenseitig nähren und ineinander umwandeln: Das Holz nährt beim Verbrennen das Feuer, welches das Holz in Asche verwandelt. Die Asche wird zu Humus und zu neuer Erde. In der Erde entstehen Metalle, die den Morgentau (das Wasser) anziehen, der wiederum die Pflanze und damit das Holz nährt. Holz – Erde – Wasser – Feuer – Metall (Die überwindende Zyklus) Das Holz überwindet die Erde, weil die Pflanzen die Erde durchbohren. Die Erde überwindet das Wasser, weil sie das Wasser absorbiert. Das Wasser überwindet das Feuer, weil es das Feuer löscht. Das Feuer überwindet das Metall, weil Hitze das Metall zum Schmelzen bringt. Das Metall überwindet das Holz, weil die Axt Bäume fällt

Die Qi Energie

Nach chinesischer Vorstellung ist der ganze Kosmos von einer feinstofflichen Substanz durchzogen – der Lebensenergie Qi. Auch in uns fliesst Qi, das auch die geistige und seelische Energie jedes Lebewesens umfasst. Qi ist die Wurzel menschlichen Lebens. Qi ist mehr als die Begriffe “Energie”, “Atem”, “Lebensenergie” etc.. Alles, was existiert, ist eine Manifestation des Qi. Yin und Yang drücken nur die verschiedenen Qualitäten des Qi aus. Qi ist das, worum sich alles dreht. Es ist die vitale Kraft, ohne die nichts funktioniert. Qi steckt in allem und bedingt alles. Im menschlichen Körper ermöglicht das Qi die Funktionen der einzelnen Organe, dadurch fühlt sich der Mensch gesund und leistungsfähig. Er hat genügend Kraft und Ausdauer, entsprechend seinem Alter und Geschlecht. Fehlt es hingegen an Qi, fühlen wir uns antriebslos und müde, haben keine Kraft für körperliche oder geistige Aktivität. Ein Mangel an Qi kann sowohl zu Depressionen und Ängsten als auch zu Appetitlosigkeit und Verdauungsstörungen führen.